TSV Pfungstadt feiert mit DM großes Faustball-Fest – Gastgeber auf Platz sechs
Der TSV Pfungstadt hat bei der Deutschen Meisterschaft der männlichen U16 einen starken sechsten Platz belegt. Bei den nationalen Titelkämpfen in eigener Halle belohnte sich die Mannschaft für die Arbeit im Vorfeld der Veranstaltung. Dabei strapazierten die TSV-Faustballer die Nerven der vielen Fans auf der Tribüne am Samstag gehörig. Neuer Deutscher Meister ist der TV Waibstadt, der im Endspiel den TV Unterhaugstett mit 2:1 bezwang.
Spannender hätte es wohl kaum sein können: Als Angreifer Julius Leidig im abschließenden Gruppenspiel den letzten Ball seitlich ins Feld setzte und damit für den 11:8-Satzgewinn im zweiten Durchgang sorgte, da war die Erleichterung zunächst riesig. Schließlich hatte es im vierten Anlauf endlich mit dem ersehnten ersten Sieg geklappt. Doch ob das auch für den Einzug in die Endrunde gereicht hatte, das wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand so wirklich.
Pfungstadt macht es bei Heim-DM spannend
Rückblick: Die Nervosität war den Pfungstädter U16-Faustballern anzumerken, als sie zum ersten Match der Vorrunde am Samstagmorgen gegen den TV Unterhaugstett antraten. Der Vizemeister auf dem Feld war im Vorfeld als Mitfavorit auf den Titelgewinn gehandelt worden und sorgte dafür, dass die Südhessen mit einem deutlichen 0:2 (4:11, 5:11) starteten. Umso wichtiger war im Anschluss das Aufeinandertreffen mit Neuling TuS Frammersbach. Doch auch hier fanden die Pfungstädter zu selten in ihr Spiel, leisteten sich zu viele vermeidbare Eigenfehler (9:11). Immerhin: Im zweiten Abschnitt ging ein Ruck durch die Mannschaft, mit 11:5 wurde der Ausgleich geschafft – ein wichtiger Punkt, wie sich im weiteren Verlauf zeigen sollte.
Doch nach der Mittagspause setzte es gegen den SC DHfK Leipzig die nächste Niederlage (8:11, 8:11). „Wir sind viel zu früh dem Rückstand hinterhergelaufen, haben uns aber stark zurückgekämpft. Auch wenn es letztendlich nicht zum Sieg gereicht hat.“ Somit wurde das Duell mit dem MTV Oldendorf, der etwas überraschend Unterhaugstett einen Satz abgenommen hatte, zum Entscheidungsspiel. Dabei war klar: Nur mit einem Sieg kann Pfungstadt mit dem MTV in der Tabelle gleichziehen, muss dabei ganze 19 Bälle auf die Niedersachsen abholen. Und das, woran viele nicht mehr geglaubt hatten, trat ein. Wie ausgewechselt überrannte der TSV die Oldendorfer förmlich, gewannen den ersten Satz im Schnelldurchlauf (11:4). Auch im zweiten sah alles nach einer klaren Angelegenheit aus. 9:3 führte der TSV bereits, ehe sich viele Eigenfehler einschlichen und Oldendorf Punkt um Punkt herankam. Beim Stand von 10:8 sorgte Julius Leidig dann für den umjubelten Satzgewinn – keine Sekunde zu früh. Nur ein weiterer Oldendorfer Punkt hätte das „Aus“ für den TSV bedeutet.
Aufholjagd wird nicht belohnt – Platz 6
Somit ging es am Sonntag im Viertelfinale gegen den späteren Bronzemedaillengewinner aus Kubschütz. Nach verlorenem ersten Satz (5:11), lag Pfungstadt auch im zweiten zurück, hatten bereits mehrere Matchbälle gegen sich. Doch erneut blies das Team von Sophia Meister und Kim Trautmann zur Aufholjagd, kam auf 8:10 heran, ehe ein knapper Ausball für die Entscheidung sorgte (8:11). „Wir haben nicht aufgegeben und gezeigt, was in uns steckt“, sagte Trautmann im Anschluss. Umkämpft war auch das Spiel um Platz fünf gegen den Leichlinger TV, in dem sich Pfungstadt aber erneut knapp geschlagen geben musste (8:11, 8:11). Der sechste Platz war dennoch ein voller Erfolg.
Bemerkenswert: Alle zehn Spieler im Pfungstädter Team kamen zum Einsatz, ließen dabei kaum Leistungsunterschiede erkennen und zeigten, welche Breite im Kader steckt. „Wir haben es mannschaftlich geschlossen wirklich gut gemacht“, resümierte Trautmann: „Der sechste Platz ist ein toller Erfolg. Was uns noch ein wenig fehlt, ist die Konstanz. Wenn wir die in den Griff bekommen, ist auch der nächste Schritt möglich.“
TV Waibstadt feiert Titelgewinn
Zu den Podestplätzen: Den Deutschen Meistertitel sicherte sich der TV Waibstadt, der die kürzeste Anreise der Gästeteams nach Pfungstadt hatte. Der TVW hatte bereits am Samstag in der Vorrunde überzeugt und mit vier Siegen als einzige Mannschaft die weiße Weste gewahrt. Im Halbfinale folgte ein souveräner 2:0 (11:6, 11:3)-Erfolg gegen den SC DHfK Leipzig, ehe es auch im Endspiel nach einer klaren Angelegenheit aussah. Satz eins gewannen die Waibstädter klar mit 11:2, ehe der TVU im zweiten Abschnitt aufdrehte und für den 1:1-Ausgleich sorgte (11:6). Im Entscheidungssatz behielt dann aber wieder Waibstadt die Oberhand und setzte sich mit 11:6 die nationale Krone auf. Unterhaugstett hatte sich am Samstag ebenfalls als Gruppensieger durchgesetzt (7:1), im Halbfinale gegen den SV Kubschütz zwei Matchbälle abgewehrt (8:11, 12:10, 11:8) und so noch den Finaleinzug geschafft. Bronze ging an den SV Kubschütz, der Leipzig in drei Sätzen bezwang (11:9, 4:11, 11:4). Wie eng das gesamte Teilnehmerfeld beisammen lag, machte sich auch an den Spielzeiten bemerkbar. Am Samstag (9 bis 21.30 Uhr) und Sonntag (9 bis 17 Uhr) waren es mit vielen engen Spielen und langen Ballwechseln lange Tage für die Mannschaften und Organisatoren.
Der TSV Pfungstadt machte übrigens nicht nur auf dem Feld, sondern auch als Ausrichter eine gute Figur. Das Organisationskomitee hatte mit den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt, mit vielen liebevollen Details. Dazu wurde den vielen Fans in der Sporthalle der Wilhelm-Leuschner-Schule ein abwechslungsreiches Programm mit viel Entertainment geboten. „Unser Ziel war es, allen Beteiligten ein tolles Wochenende zu bieten. Mit den Rückmeldungen, die wir von den Teams bekommen haben, ist uns das gelungen.“
Endstand: 1. TV Waibstadt (Baden), 2. TV Unterhaugstett (Schwaben), 3. SV Kubschütz (Sachsen), 4. SC DHfK Leipzig (Sachsen), 5. Leichlinger TV (Rheinland), 6. TSV Pfungstadt (Hessen), 7. Ahlhorner SV (Niedersachsen), 8. MTV Oldendorf (Niedersachsen), 9. MTV Wangersen (Niedersachsen), 10. TuS Frammersbach (Bayern)
Bericht: Sönke Spille