Im Gegensatz zu den normalerweise bekannten Turnierregelungen, bei denen nach erreichen von einem Ippon (ganzer Punkt) der Kampf vorläufig beendet ist, wurde hier nach einem anderen Regelwerk und Modus gekämpft. Die Kämpferinnen und Kämpfer wurden gemixt in 6er Gruppen eingeteilt. Jungen konnten also auch gegen Mädchen kämpfen, was in diesem Alter noch nicht bedeutet, dass sich die Jungs immer durchsetzen werden. Es galt innerhalb einer Kampfzeit von 2 Minuten Bewertungspunkte in 4 Kriterien zu sammeln: Technik, Kampfstil, Vielfalt und Kampfgeist. In jeder Kategorie konnten jeweils 1 bis 6 Punkte vergeben werden. Am Ende werden alle Punkte addiert und je nach erreichter Gesamtpunktanzahl ergab sich eine Einstufung in Gold, Silber oder Bronze.
In der U9 gingen unsere beiden Athleten Jakob und Lilia an den Start. Zum Glück lagen ein paar Kilo zwischen den beiden, sodass ein direktes Aufeinandertreffen vermieden werden konnte und beide jeweils 5 Gegnerinnen und Gegner bekamen, die sie noch nicht kannten. Nach einem gemeinsamen Aufwärmen aller Teilnehmenden ging es dann in die spannende Phase der Kämpfe über. Beide zeigten in ihren fünf Kämpfen großartiges Judo und konnten ihre Gegnerinnen und Gegner öfter werfen, als sie selbst geworfen wurden. Jakob zeigte zudem eine starke Technikvielfalt und konnte mit den Techniken sich auch oft durchsetzen und sauber die Gegner auf den Rücken werfen, wofür es normalerweise einen Ippon geben würde. Dies zeigte sich am Ende auch in den Bewertungen, wo Jakob hohe Punktzahlen erreichen konnte bei den Kategorien Technik und Vielfalt. Lilia, die noch ein paar Jahre jünger als Jakob ist, zeigte für ihr Alter ebenfalls, dass sie nicht nur mit einer Technik werfen kann. Als leichteste in ihrer Gruppe hatte sie aber häufig den Nachteil, dass die anderen etwas stärker waren und Lilia das gelegentlich etwas härter geworfen wurde. Hier zeigte Lilia aber, dass sie einen großartigen Kampfgeist und Willen hat. Auch wenn es beim Fallen hin und wieder ein kleines Wehwehchen gab, stand sie zügig wieder auf und kämpfte beherzt weiter. Dies zeigte sich schlussendlich auch in den Bewertungspunkten beim Kriterium Kampfgeist wieder, wo Lilia oft 5 Punkte erreichen konnte. Beide haben es am Ende geschafft genug Punkte zu ergattern, dass sie zur Feier des Tages jeweils mit einer Goldmedaille nach Hause gehen durften. Trainer Daniel ist stolz auf die gezeigten Kämpfe der beiden und dass beide sich nie versteckt haben, wenn die Gegner einmal etwas stärker waren.
In der U12 hatten wir leider kurzfristig krankheitsbedingt zwei Ausfälle zu verzeichnen gehabt, sodass dort nur unsere wettkampferprobte Kämpferin Sarah an den Start ging. Als Ziel gab Trainer Daniel vor, dass aufgrund des Wettkampfmodus, Sarah nicht wie gewohnt kämpfen solle, sondern vielmehr die dritte und vierte Wurftechnik im Repertoire unter Wettkampfbedingungen vermehrt ausprobieren solle. Eine Goldmedaille war nicht das oberste Ziel, sondern vielmehr die Steigerung der Technikvielfalt. Sarah setzte die vorgegebene Marschroute souverän um und konnte in allen Kämpfen ihre Gegner mit den vorgegebenen Wurftechniken werfen. Weil Sarah an dem Tag noch gut drauf war, erfolgte im Anschluss an die offiziellen Wettkämpfe noch ein Freundschaftskampf gegen einen starken Gegner aus einer der anderen Gruppen. Im Freundschaftskampf ging es vor allem darum den starken Nackengriff des Gegners zu kontrollieren oder frühzeitig zu verhindern. Dies gelang Sarah hier ebenso souverän. Am Ende reichten die erzielten Punkte auch bei Sarah für eine Goldmedaille aus. Dennoch gehen wir auch mit einigen Hausaufgaben für Sarah nach Hause, die gemacht werden müssen, um auf internationalen Turnieren die Technikvielfalt auch durchbringen zu können. Hier ist sich Trainer Daniel aber sicher, dass ihr dies sehr gut gelingen wird und blicken freudig auf die anstehenden Turniere in den nächsten Wochen und Monaten.