Vogtländer greift mit nach dem Faustball-Weltpokal!

Steve Schmutzler hat mit Deutschland je zweimal den WM-Titel und die World Games gewonnen. Dazu kam Gold bei der Europameisterschaft. Glückt nun auch der ganz große Erfolg mit dem TSV Pfungstadt?

Foto: Rouven Schönwandt/DFBL

Vogtländer greift mit nach dem Weltpokal !

Mit der Nationalmannschaft hat Faustballer Steve Schmutzler bereits alles gewonnen. Nächste Woche kann er seine Laufbahn in Brasilien mit dem größten Triumph auf Vereinsebene krönen.

Von Monty Gräßler
erschienen am 21.10.2017

Waldkirchen. Steve Schmutzler kehrt schneller als gedacht auf die ganz große Faustballbühne zurück: Der aus Waldkirchen stammende Nationalspieler hat sich nach zwölf Jahren beim MTV Rosenheim nunmehr dem Deutschen Meister TSV Pfungstadt angeschlossen. Und das erste Pflichtspiel des 33-Jährigen im Trikot der Hessen wird gleich ein ganz besonderes: Denn Pfungstadt ist auch amtierender Europapokalsieger und spielt Ende Oktober im brasilianischen Curtiba gegen Südamerikameister Sogipa Porto Alegre um den Weltpokal.

Steve Schmutzler wird daher voller Vorfreude und Tatendrang am Freitag in den Flieger nach Südamerika steigen. „Es ist für jeden Verein ein weiter Weg bis zum Weltpokal. Und für mich ist es natürlich eine Riesengeschichte, jetzt im Finale dabei sein zu können“, sagt der Angreifer. Denn bis zu den World Games im Juli, den Weltspielen der nichtolympischen Sportarten in Polen, hatte der Vogtländer mit keiner Silbe an Curtiba gedacht.

Doch beim Turnier in Breslau überschlugen sich regelrecht die Ereignisse. Erst verletzte sich Deutschlands Top-Star Patrick Thomas vom TSV Pfungstadt in der Vorrunde bei einem unglücklichen Zusammenstoß mit Steve Schmutzler schwer an der Schulter. Und dann schwang sich eben jener Steve Schmutzler, der eigentlich als klare Nummer 2 angereist war, in Polen zur Führungsfigur im am Ende siegreichen deutschen Nationalteam auf. Insbesondere im Endspiel gegen die Schweiz überzeugte er mit Nervenstärke und Spielwitz.

Die Anfrage des TSV Pfungstadt, ob er sich vorstellen könnte, im Team des deutschen Meisters die Rolle des verletzten Patrick Thomas zu übernehmen, erreichte Steve Schmutzler noch vor der Rückkehr aus Polen. Der langjährige Kapitän des MTV Rosenheim hatte da aber auch schon ein Angebot aus Österreich vorliegen. „Ich habe mich dann einfach für das entschieden, bei dem ich das bessere Gefühl hatte“, sagt der Mann, der einst bei der SG Waldkirchen zum Jugend-Nationalspieler heranreifte.

Pfungstadt ist zweifellos sportlich eine Herausforderung, bedeutet aber auch großen Aufwand für den Faustballer, der als Außendienstmitarbeiter in ganz Bayern tätig ist. Doch er will die 450 Autobahn-Kilometer von Rosenheim nach Pfungstadt auch in der bevorstehenden Hallensaison auf sich nehmen. „Ich werde immer schon freitags zu den Spielen anreisen, damit wir uns taktisch und in Sachen Abstimmung aufeinander einstellen können“, sagt Steve Schmutzler.

Fürs anstehende Weltpokalfinale ist der 1,82 Meter große Modellathlet optimistisch. „Wir werden vor der Abreise und in Brasilien miteinander trainieren und kennen uns ja zum Großteil aus der Nationalmannschaft“, sagt er. Vier Spieler des TSV Pfungstadt gehörten im Juli bei den World Games mit zum Gold-Team. Während die deutschen Männer als amtierender Welt- und Europameister aktuell die führende Nation stellen, sieht die Weltpokal-Statistik mit Sogipa Porto Alegre den Gegner von nächster Woche als Rekordsieger. Schon elfmal hatten die Brasilianer die Nase vorn. Doch Bange machen gilt für Steve Schmutzler nicht: „Ich rechne mit einem Duell auf Augenhöhe.“

 

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