Die Bahnengolfer des TSV Pfungstadt holten am letzten Sonntag (28. April) überraschend einen Auswärtssieg beim zweiten von insgesamt fünf Punktspielen der 3. Bundesliga Süd im kurpfälzischen Ludwigshafen. Während zwei Wochen zuvor der Tagessieg auf der heimischen Anlage an der Christian-Meid-Straße hart umkämpft und erst auf der Zielgeraden zu Gunsten der TSV’ler entschieden wurde, lagen „unsere Bahnengolfer“ an dem auch als Chemiestandort bekannten Ludwigshafen von Anfang an vorne. Da die Führung nach keiner der vier auszutragenden Runden abgegeben wurde quasi ein „Start-Ziel-Sieg“. Doch ganz so einfach wie sich das anhört, war es dann doch nicht:
Die Mannschaft des TSV Pfungstadt lag nach Runde eins mit 117 Schlägen (Durchschnitt von 23,4 Schlägen für die 18 Bahnen) zwar in Führung, jedoch dicht gefolgt vom MSC Bensheim-Auerbach 2 (118 Schläge), MGC Ludwigshafen 2 (119) als auch dem BSV Inzlingen (119). Drei Verfolger und nur ein geringer Vorsprung, keine Situation in der ein Tagessieg halbwegs sicher war. Nur die Mannschaft des MC Schriesheim (131) schien bereits nach der Startrunde etwas abgehängt. Bester Spieler des TSV Pfungstadt in der Startrunde war Wolfgang Weiser, der mit nur 21 Schlägen für die 18 Bahnen die Basis für seine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr legte.
In Runde zwei erzielten Manfred Pester, Axel Eric Timm als auch Beate Wiemer ebenfalls mit jeweils 21 Schlägen eine sehr gute Rundenleistung. Der dieses Mal nicht in die Wertung gekommene Ergänzungsspieler Hans Joachim Wonka zeigte in dieser Runde mit einer guten 22 ebenfalls seine Qualitäten. Während die TSV’ler nach dem guten Auftakt mit einem Mannschaftsergebnis von 116 Schlägen weiter auf hohem Niveau spielten, konnten die Verfolger mit 120, 125 und 130 Schlägen nicht ganz mithalten. Die starken Bensheimer hatten zu diesem Zeitpunkt trotzdem nur fünf Schläge Rückstand, noch immer kein Garant für einen TSV-Tagessieg.
Doch dann schlug die Stunde von Axel Eric Timm. In Runde drei schaffte der für Pfungstadt spielende Timm mit der Tagesbestleistung im gesamten Teilnehmerfeld das Traumergebnis schlechthin – 18 Schläge für 18 Bahnen. Ralf Herzog ergänzte die sehr ordentliche Teamleistung von 114 Schlägen (Durchschnitt 22,8) mit einer weiteren 21. Während die für den Tagessieg bereits abgeschlagenen Schriesheimer sich mit einer 117er Mannschaftsrunde stark verbesserten, spielten die weiteren Mannschaften auf gutem Niveau, aber jeweils vier bis sieben Schläge schlechter als die TSV’ler.
In der finalen vierten Runde schien bei den Pfungstädtern etwas die Luft raus zu sein. Lediglich Peter Droste konnte mit einer weiteren 21 aufwarten. Mit einer ordentlichen Runde (26 Schläge) und einer Schlagzahl über alle vier Runden von 111, einer „Schnapszahl“ die traditionell mit einem Freigetränk für das eigene Team gefeiert wird, trug Nils Körner, der einzige Jugendliche im Starterfeld, zum Rundenergebnis von 123 Schlägen bei. Ludwigshafen (120), Inzlingen (117) und Schriesheim (118) konnten in Runde vier jeweils etwas Boden gutmachen. Da die direkten Verfolger aus Bensheim aber ebenfalls 123 Schläge brauchten, konnten der TSV Pfungstadt in Ludwigshafen letztendlich einen Auswärtssieg mit neun Schlägen Vorsprung ins Ziel bringen. Mit durchschnittlich 23,5 Schlägen pro Runde auf fremdem und fehlerträchtigem anspruchsvollem Platz eine beachtliche Leistung der TSV’ler, die nicht nur von der Pfungstädter Mannschaft, sondern auch von der TSV-Betreuerin Patricia Krumay, positiv aufgenommen wurde.
Erst Ende Mai geht es nun für die fünf Mannschaften der 3. Bundesliga „Süd-Staffel 2“ im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz im südbadischen Inzlingen weiter. Hier dürfte sich langsam herausstellen, ob das postulierte Saisonziel des TSV Pfungstadt Abteilung Bahnengolf (Klassenerhalt) zu tief gesteckt oder doch realistisch war.